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Forscher: Prähistorischer Megalodon-Hai konnte einen Wal mit ein paar Bissen verschlingen

Wissenschaftler entwickelten anhand von Fossilien ein 3D-Modell des Megalodon, eines riesigen Urzeit-Hais, und schätzten, dass er einen Killerwal in fünf Bissen verspeist haben könnte. Den Berechnungen zufolge war er auch wesentlich schneller als heutige Haie.
Forscher: Prähistorischer Megalodon-Hai konnte einen Wal mit ein paar Bissen verschlingenQuelle: AFP © Hugo SALAIS / METAZOA STUDIO

Ein internationales Forscherteam fand heraus, dass der Megalodon, ein riesiger prähistorischer Hai, der vor Millionen von Jahren die Ozeane durchstreifte, ein Lebewesen von der Größe eines Killerwals in nur fünf Bissen verschlingen könnte.

Für ihre am Mittwoch veröffentlichte Studie erstellten die Forscher anhand von Fossilien ein 3D-Modell des Megalodons – einer der größten Raubfische aller Zeiten. Laut der im Fachjournal Science Advances veröffentlichten Studie war der Megalodon von der Nase bis zum Schwanz etwa 16 Meter lang und damit etwa zwei- bis dreimal so groß wie der heutige Weiße Hai – und im Vergleich auch länger als ein Bus. Das klaffende Maul des Megalodon ermöglichte es ihm, sich von anderen großen Tieren zu ernähren. Sobald er seinen riesigen Magen gefüllt hatte, konnte er monatelang durch die Ozeane streifen, so die Forscher.

Er war auch ein starker Schwimmer mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von rund fünf Stundenkilometern, die höher war als die heutiger Haie, und hätte mit Leichtigkeit mehrere Ozeane durchqueren können, so die Berechnungen des Forscherteams.

John Hutchinson, einer der Co-Autoren, der am britischen Royal Veterinary College die Evolution der Tierbewegung untersucht, betonte:

"Es wäre ein Super-Raubtier gewesen, das sein Ökosystem einfach dominiert hätte. Es gibt nichts, was wirklich damit vergleichbar wäre."

Demnach wäre der Megalodon ein transozeanisches Super-Raubtier gewesen. Um diese Geschwindigkeiten aufrechtzuerhalten, benötigte er jedoch viel Energie. Wie Bissspuren auf fossilen Walskeletten belegen, standen Meeressäuger weit oben auf dem Speisezettel des Urzeit-Hais. Da der Megalodon einen Orca mit weniger als fünf Bissen komplett fressen konnte, hatte er somit auch die Möglichkeit, seinen Energiebedarf zu decken, den die Experten auf 98.000 Kilokalorien schätzen.

Mit der energiereichen Fettschicht der Wale wäre es dem Raubfisch dennoch möglich gewesen, zwei Monate ohne Nahrung zu überdauern. Daher ist davon auszugehen, dass der Hai weite Strecken zurücklegte und damit auch eine wichtige Rolle im Ökosystem der Meere spielte. Auf ihren Reisen hinterließen die Haie Ausscheidungen oder Kadaver und transportieren so Nährstoffe über weite Strecken. An der Spitze der Nahrungskette jagte der Megalodon aber auch selbst Raubtiere und hielt so deren Population in Schach. Das Aussterben des Megalodon hatte somit auch Auswirkungen auf die globale Nahrungskette. Als der Megalodon verschwand, verloren die großen Wale ihren größten Fressfeind und konnten sich entsprechend ausbreiten.

Studienautorin Catalina Pimiento, Paläobiologin an der Universität Zürich und der Swansea University in Wales, erklärte, dass es schwierig war, sich ein klares Bild vom Megalodon zu machen, da sein Skelett aus weichen Knorpeln besteht. Diese versteinern jedoch eher schlecht, sodass es vergleichsweise wenige gut erhaltende Fossilien gibt.

Daher nutzten die Wissenschaftler die wenigen verfügbaren Fossilien, darunter eine seltene Sammlung von Wirbeln, die sich seit den 1860er-Jahren in einem belgischen Museum befindet. Die Wissenschaftler nutzten auch einen Kiefer voller Megalodon-Zähne mit, jeder so groß wie eine menschliche Faust, so Hutchinson. Scans von modernen Weißen Haien halfen, den Rest zu vervollständigen.

Mithilfe der so erstellten digitalen Rekonstruktion berechneten die Wissenschaftler, dass der Megalodon mehr als 60 Tonnen gewogen haben muss. Die Kreaturen lebten vor schätzungsweise 23 Millionen bis 2,6 Millionen Jahren. Selbst andere hochrangige Raubtiere könnten für den Megalodon, der seinen Kiefer bis zu zwei Meter weit öffnen konnte, ein gefundenes Fressen gewesen sein, sagte Pimiento.

Michael Gottfried, ein Paläontologe an der Michigan State University, der nicht an der Studie beteiligt war, erklärte dem Guardian, dass Megalodon-Fossilien selten sind, daher erfordern derartige Modelle einen "Sprung in der Vorstellungskraft". Seiner Auffassung zufolge sind die Ergebnisse der Studie auf der Grundlage dessen, was über den Riesenhai bisher bekannt ist, allerdings durchaus vernünftig.

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