Deutschland

"Tafeln” vor dem Kollaps – Staat versagt bei Grundversorgung

Die ehrenamtlich betriebenen Tafeln arbeiten jenseits der Belastungsgrenze. Immer mehr Menschen in Deutschland fehlt das Nötigste zum Leben. Der Staat stiehlt sich nicht nur hinsichtlich der Versorgung mit Nahrungsmitteln aus der Verantwortung.
"Tafeln” vor dem Kollaps – Staat versagt bei Grundversorgung© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Der deutsche Staat versagt in immer größerem Ausmaß bei der Grundversorgung seiner Bürger. Aktuell gerät das Thema "Armenspeisung" erneut in den Fokus, denn die Tafeln, die gespendete Lebensmittel an Bedürftige weiterreichen, stehen vor dem Kollaps. Bedingt durch die sich immer weiter verschärfende Wirtschaftskrise infolge der Russland-Sanktionen und der damit einhergehenden steigenden Inflation können immer weniger Bundesbürger bei real zurückgehenden Einkommen die Nahrungsmittel für den täglichen Bedarf aus eigener Tasche finanzieren. 

Dabei geht es schon längst nicht mehr nur um die Bezieher von Bürgergeld, sondern inzwischen auch um Geringverdiener und Rentner, sagte die Leiterin des Sozialverbandes Deutschland, Michaela Engelmeier. Die Tafeln stünden wegen der rasant steigenden Nachfrage daher an der Belastungsgrenze, zumal das Aufkommen an gespendeten Lebensmitteln deutlich zurückgegangen sei. 

Die Tafeln werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben, die ebenfalls längst an der physischen und psychischen Grenze ihrer Belastbarkeit arbeiten würden, sagte Anna Verres, Bundessprecherin der Tafeln.

Immer wieder stehen die unentgeltlichen Essensausgaben im Fokus. Erste Tafeln wurden in den 90er Jahren gegründet. Sie sind kein Teil des staatlichen Hilfesystems oder der Sozialsysteme. Es besteht kein Rechtsanspruch auf Versorgung. Die Leistungen werden im Rahmen einer freiwilligen Spende als Almosen verteilt. Dennoch verlässt sich der Staat immer stärker auf das Funktionieren dieses Unterstützungsnetzwerkes und zieht sich aus der Verantwortung zurück.

Bereits während der Flüchtlingskrise 2015 mussten die Tafeln die Vergabe von Lebensmitteln einschränken und die Ausgabe limitieren. Auch im Jahr 2022 war der Andrang durch die Geflüchteten aus der Ukraine größer und hatte die Einschränkung der Versorgung zur Folge. 

Sahra Wagenknecht stellte der Bundesregierung in diesem Zusammenhang ein Armutszeugnis aus. Die Ampelkoalition würde es nicht schaffen, das Existenzminimum von Geringverdienern und Rentnern zu sichern. 

Engelmeier verwies darauf, dass es nicht die Aufgaben der Tafeln sei, die Lebensmittelversorgung der ärmeren Bevölkerung sicherzustellen. Gedacht waren sie als zusätzliche Unterstützung, nicht aber als tragende Säule.

Das wirft ein Schlaglicht auf den Zustand Deutschlands. In immer mehr Bereichen schafft es der deutsche Staat nicht, die Grundversorgung aufrechtzuerhalten. Auch was die Versorgung mit Wohnraum angeht, herrscht in Deutschland inzwischen umfassender Mangel. Über 700.000 Wohnungen fehlen in diesem Jahr. Die Folgen sind rapide steigende Mieten und Obdachlosigkeit. 

Dass es angesichts des Sparwillens der Bundesregierung während einer Wirtschaftskrise zu einer weiteren Verschlechterung der Versorgung in allen Bereichen kommen wird, gilt als ausgemacht – zumal mit einem baldigen Wirtschaftsaufschwung nicht zu rechnen ist.  

Mehr zum Thema – Hinter der linken Fassade: Mehr Inflation, mehr Arbeitslose, mehr Profit

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.