Nahost

Iran und Russland im Fokus: US-Militär verstärkt Präsenz im Nahen Osten

Die Vereinigten Staaten von Amerika stationieren mehr Militär und Waffen im Nahen Osten und verstärken damit "ihre Präsenz in der Region", bestätigte das US-Verteidigungsministerium gestern. Die Maßnahmen richten sich explizit gegen Iran und Russland.
Iran und Russland im Fokus: US-Militär verstärkt Präsenz im Nahen OstenQuelle: AFP © Bo Amstrup/Ritzau Scanpix/AFP

Die USA haben unter Verweis auf "jüngste Zwischenfälle mit Iran" die Verlegung weiterer Kampfflugzeuge und eines Kriegsschiffes in den Nahen Osten angekündigt. Bei den Kampfjets handele es sich um Maschinen der Typen F-35 und F-16, sagte eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums. "Das Pentagon verstärkt unsere Präsenz und Fähigkeit, die (Straße von Hormus) und die umliegenden Gewässer zu überwachen", sagte die Sprecherin.

Demnach gebe es in der Region eine "anhaltende Bedrohung", nachdem ein Schiff der iranischen Marine laut US-Angaben versucht haben soll, zwei Handelsschiffe in der Straße von Hormus und im Golf von Oman unter seine Kontrolle zu bringen. Der Golf von Oman liegt zwischen Oman und Iran. Er stellt eine für den Transport von Erdöl wichtige Seeroute dar.

Es war nicht klar, wo genau die zusätzlichen Jets stationiert werden und wie lange sie in der Region bleiben sollen. Die US-Regierung hatte im Mai eine Reihe von Maßnahmen in der Region angekündigt, ohne Details zu nennen. Das US-Ministerium rief Iran auf, die "destabilisierenden Aktionen, die den freien Handelsverkehr durch diese strategische Wasserstraße bedrohen, sofort einzustellen".

Auch Syrien und Russland im Fokus der USA

Auch in Syrien erwägen die USA wegen der russischen Militärpräsenz nun militärische Optionen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) unter Berufung auf einen nicht namentlich bekannten Pentagon-Beamten.

Ziel sei, "der zunehmenden russischen Aggression am Himmel über Syrien entgegenzuwirken". Mitte Juni war bekannt geworden, dass die USA Kampfflugzeuge des Typs F-22 in den Nahen Osten schicken wollen, um sie dort russischen Kampfflugzeugen entgegenzusetzen. Aktuell sind in Syrien noch etwa 900 US-Soldaten zum angeblichen Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) stationiert, die meisten im Osten des Landes.

Zudem berichtete das panarabische Nachrichtenportal Al Mayadeen am Dienstag, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Besatzungsstützpunkte rund um die Gas- und Ölfelder im syrischen Conoco und Al-Omar mit einer großen Anzahl paramilitärischer Verbündeter ausbauen sollen.

Quellen von Al Mayadeen zufolge haben die USA Kräfte von Quwwat as-Sanadid, einer von den USA unterstützten Miliz des arabischen Schammar-Stammes, und Kräfte der "Armee der Revolutionäre" (Dschaisch ath-Thuwwar), die mit den kurdischen Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) verbunden sind, in ihre besetzten Militärstützpunkte in der Nähe der Energiefelder im Umland von Deir ez-Zor entsandt. Die Quelle sagte gegenüber Al Mayadeen:

"Washington informierte die SDF und die mit ihnen verbundenen Milizen, dass sie sich auf einen Angriff auf die Region vom Westufer des Euphrat aus vorbereiten sollten. Die Vereinigten Staaten beauftragten auch die 'Freie Syrische Armee' mit der Mobilisierung, um jedem Angriff auf das 55-Kilometer-Gebiet in At-Tanf zu begegnen."

Die erhöhte Bereitschaft der US-Besatzungstruppen liegt laut dem Newsportal an Operationen, die die syrischen Streitkräfte, ihre Verbündeten und lokale Widerstandsgruppen in den letzten Monaten gegen das US-amerikanische Militär und seine Kämpfer durchgeführt haben, um nach und nach Gebiete für die Kontrolle der Regierung zurückzugewinnen.

Die Militärkampagne, die Damaskus mit Unterstützung seiner russischen und iranischen Verbündeten gestartet haben soll, hat laut Al Mayadeen in Washington für Unruhe gesorgt.

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