Asien

Kasachstan: Taliban keine verbotene Organisation mehr

Kasachstan hat beschlossen, die radikalislamische Bewegung Taliban von der Liste der im Land verbotenen Organisationen zu streichen, teilte ein Vertreter des kasachischen Außenministeriums mit. Die Entscheidung sei "in Übereinstimmung mit der UN-Praxis" getroffen worden.
Kasachstan: Taliban keine verbotene Organisation mehrQuelle: Sputnik

Die kasachischen Behörden haben beschlossen, die Terrororganisation Taliban von der Liste der verbotenen Organisationen zu streichen. Dies teilte Aibek Smadijarow, ein offizieller Vertreter des kasachischen Außenministeriums, mit. In einem Interview mit der staatlichen Agentur Kazinform erklärte er, Astana überarbeite die Liste der verbotenen Terrororganisationen, um sie zu aktualisieren.

Die Entscheidung, die Taliban von der Liste zu streichen, sei "in Übereinstimmung mit der UN-Praxis" getroffen worden. "Nach den verbindlichen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates steht die Taliban-Bewegung nicht auf der Liste der vom UN-Sicherheitsrat als terroristisch anerkannten Organisationen", sagte Smadijarow. Was die politischen Kontakte betrifft, werde sich Kasachstan weiterhin strikt an die Beschlüsse und Resolutionen des UN-Sicherheitsrates und der UN-Generalversammlung halten.

Seit 2021 versuchten die Taliban, so der Diplomat, "sich in den Augen der internationalen Gemeinschaft zu rehabilitieren".

"Die Taliban bemühen sich um diplomatische Beziehungen mit verschiedenen Ländern, darunter Kasachstan. Sie entwickeln aktiv Handelsbeziehungen mit ihren nächsten Nachbarn."

Im Jahr 2005 hatte der Oberste Gerichtshof Kasachstans die Taliban als verbotene Terrororganisation eingestuft. Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat Astana wiederholt offizielle Delegationen nach Kabul entsandt. Die Behörden des Landes haben ihre Bereitschaft erklärt, mit der neuen afghanischen Regierung in Kontakt zu treten, insbesondere um humanitäre Probleme zu lösen.

Im August fand in Astana ein kasachisch-afghanisches Wirtschaftsforum statt, an dem mehr als 300 Vertreter aus Wirtschafts- und Regierungskreisen beider Länder teilnahmen. Neben Geschäftsleuten nahmen auch Mitglieder der Taliban an der Veranstaltung teil. Aktivisten und Vertreter nicht registrierter Oppositionsparteien verurteilten die Kontakte zu den Taliban. Kritiker wiesen darauf hin, dass die Behörden die Beziehungen zu den Taliban verbesserten und gleichzeitig Menschen verfolgten, die sie für "Extremisten" hielten.

Auch Russland betrachtet die Taliban als Terrororganisation. Dennoch hat Moskau im März 2022 diplomatische Beziehungen zu Afghanistan aufgenommen und einen Diplomaten der von den Taliban gebildeten Regierung akkreditiert.

Mehr zum Thema - Taliban-Vertreter spricht in Kölner Moschee – Was wusste das Auswärtige Amt?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.