Meinung

Ukrainischer Überfall auf Belgorod: Für Ina Ruck von der Tagesschau alles nur nebulös

Ina Ruck berichtet für die "Tagesschau" über den Einfall ukrainischer Truppen auf russisches Gebiet. Ihre Strategie: Alles ist unklar, man weiß nichts Genaues, alles ist nebulös. Einzige Klarheit: Russland wurde schwer getroffen. Ruck führt ihre Zuschauer in die Irre.
Ukrainischer Überfall auf Belgorod: Für Ina Ruck von der Tagesschau alles nur nebulösQuelle: Sputnik © Source: Russian Defence Ministry

Von Gert Ewen Ungar

Milizen aus der Ukraine sind am Montag in das Grenzgebiet Belgorod eingefallen. Sie waren ausgerüstet mit militärischem Gerät, das zumindest zum Teil aus dem Westen stammt. Auf von Russland veröffentlichten Bildern sieht man Humvees aus den USA. 

Verantwortlich für den Überfall auf russisches Territorium wird die "Legion Freiheit Russlands" und das "Russische Freiwilligenkorps" gemacht. Es handelt sich in beiden Fällen um russische Überläufer in die Ukraine, beide Organisationen sind in Russland verboten.

Das "Russische Freiwilligenkorps" ist offen rechtsextremistisch. Die "Legion Freiheit Russlands" ist als Teil des internationalen Freiwilligenkorps offiziell in die ukrainischen Streitkräfte integriert. Damit ist klar: Man kann es drehen und wenden wie man will, fest steht, ukrainische Streitkräfte sind in Russland eingefallen. Eine weitere Eskalationsstufe ist erreicht.

Für das deutsche Publikum dreht und wendet es ARD-Russland-Korrespondentin Ina Ruck, die in ihrem Beitrag so tut, als ließe sich nichts Genaues sagen. Man wisse nicht, wer hinter dem Überfall auf russisches Gebiet stecke, behauptet sie, um im nächsten Atemzug dann die "Legion Freiheit Russlands" und das "Russische Freiwilligenkorps" zu nennen.

Besonders absurd ist, dass Ruck das "Russische Freiwilligenkorps" zwar als rechtsextrem einordnet, sich dann aber überhaupt nicht vorstellen kann, wie das zur Ukraine passt. 

"Das sind stramme Rechtsradikale, die sich in der Ukraine sammeln. Man wundert sich tatsächlich, warum gehen russische Rechtsradikale in die Ukraine", gibt Ruck ihrer Verwunderung Ausdruck.

Was machen stramme Rechtsradikale in der Ukraine? Nun, die Ukraine ist ein rechtsnationalistischer Staat mit eindeutig faschistischen Tendenzen. Da passen russische Rechtsradikale, die in Russland strafrechtlich verfolgt werden, wunderbar hin, möchte man Ruck informativ-zärtlich ins Ohr flüstern. Das Internationale Freiwilligenkorps der Ukraine ist ein Magnet für Faschisten aus aller Herren Länder. 

Ruck zeichnet für den deutschen Zuschauer ein Bild von den erstaunlichen Fähigkeiten der russischen Kämpfer für die ukrainische Sache, behauptet, der Grenzübergang zwischen der Ukraine und Russland sei schwer gesichert. Dennoch konnten die Truppen auf russisches Gebiet vordringen und sich dort etwas mehr als einen Tag lang halten. Man merkt, Ruck hat Respekt für die Tat. Ansonsten ist sie schlecht informiert, denn die Grenze zwischen Russland und der Ukraine ist noch immer kaum gesichert. Einen Tag, dauerte es, dann waren die meisten von ihnen tot. Der Respekt Rucks wirkt angesichts der völligen Sinnlosigkeit der Aktion mehr als deplatziert. 

Ruck verwickelt sich immer weiter in Widersprüche. Die Milizen waren mit Militärfahrzeugen ausgerüstet. Gepanzerte Fahrzeuge seien dabei gewesen, gibt Ruck zu. Wer verfügt in der Ukraine über gepanzerte Fahrzeuge? Natürlich steckt das ukrainische Militär dahinter. Man fühlt Rucks Verzweiflung beinahe physisch. Sie will für die deutschen Zuschauer das Narrativ der rein defensiven Ukraine retten, das von den Tatsachen schwer erschüttert wird. 

Inzwischen räumt nach Angaben der New York Times die Ukraine ein, an der Aktion beteiligt gewesen zu sein. Für Journalisten wie Ina Ruck wird es damit immer schwieriger, ihren Auftrag zu erfüllen. Unleugbare Tatsachen stehen quer zum Narrativ, das Ruck für ihre Zuschauer in Deutschland aufrechterhalten muss.

Ihre journalistische Strategie war in diesem Beitrag, so zu tun, als wüsste man gar nichts, als wäre alles höchst nebulös und uneindeutig. Einzig gesichert sei, dass Russland schwer erschüttert wurde, lässt Ruck ihre Zuschauer wissen.

Diese rhetorische Strategie wird sich kaum lange durchhalten lassen. Sie ist allzu durchsichtig. Und selbst aus dem, was Ruck sagt, wird deutlich: Die Ukraine ist mit US-amerikanischer Ausrüstung auf russisches Gebiet vorgedrungen. Und sie wird es immer wieder tun, wenn sie die Gelegenheit dazu hat. Das Leben der beteiligten Soldaten spielt dabei keine Rolle.

Mit dem Angriff auf Belgorod wurde klar: Wenn die Ukraine über Waffen verfügt, mit denen sie Russland angreifen kann, wird sie es tun. Vor dieser Tatsache verschließt Ruck persönlich die Augen, und damit auch die ihrer Zuschauer. 

Mehr zum Thema – Liveticker Ukraine-Krieg: USA nach Angriff auf Belgorod in Erklärungsnot

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