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Wissenschaftler schlagen Alarm: Meereslebewesen der Ostsee durch Nord-Stream-Sprengungen geschädigt

Einem neuen wissenschaftlichen Bericht zufolge hat die Zerstörung der Pipelines Nord Stream 1 und 2 nicht nur den Zustrom russischen Erdgases nach Westeuropa gestoppt, sondern auch bereits gefährdete Fisch- und Meeressäugerarten in der Ostsee vergiftet.
Wissenschaftler schlagen Alarm: Meereslebewesen der Ostsee durch Nord-Stream-Sprengungen geschädigtQuelle: Gettyimages.ru © Yanukit Raiva / EyeEm

Aus einem neuen Bericht dänischer, polnischer und deutscher Wissenschaftler geht hervor, dass die Sprengung der Pipelines Nord Stream 1 und 2 die ohnehin schon gefährdeten Fisch- und Meeressäugerarten in der Ostsee vergiftet und einige sogar getötet habe.

Zwei Rohrleitungen von Nord Stream 1 und eine Rohrleitung von Nord Stream 2 waren Ende September 2022 gesprengt worden, was Moskau als einen Akt des internationalen Terrorismus bezeichnet. Laut einer Studie der Universität Aarhus in Dänemark wühlten die "vier Explosionen" den umliegenden Meeresboden auf, darunter auch das Gebiet, in dem zuvor Giftmüll deponiert worden war. Hans Sanderson vom Fachbereich Umweltwissenschaften in Aarhus erklärte in diesem Zusammenhang:

"Dies könnte bedeuten, dass Fische, die diesen Substanzen ausgesetzt waren, krank werden. Einige von ihnen werden sterben, und einige von ihnen werden Schwierigkeiten haben, sich fortzupflanzen."

Die Forscher schätzten, dass durch die Explosionen eine Viertelmillion Tonnen kontaminierter Meeresboden aufgewirbelt worden sein könnten – eine Fläche "doppelt so groß" wie die Insel Bornholm. Dies wiederum bedroht die Dorsch- und Schweinswalpopulationen in der Ostsee, die in der Nähe ihre Brutstätten haben. Die Explosionen könnten alle Schweinswale im Umkreis von 50 Kilometern um die Explosionen betäubt haben, während diejenigen im Umkreis von vier Kilometern "wahrscheinlich getötet wurden", so die Forscher. Bo Oksnebjerg vom World Wide Fund for Nature (WWF) schlussfolgerte:

"Es war wirklich am schlimmsten vorstellbaren Ort. Es ist eine Tragödie, dass dies genau hier passiert ist, wo die Natur bereits völlig auf den Knien liegt."

Nun forderte Oksnebjerg die dänische und die schwedische Regierung auf, einen "Meeresplan" auszuarbeiten, um die Ostsee vor künftigen Vorfällen zu schützen. Der dänische Umweltminister Magnus Heunicke versprach, dass die Regierung "die Informationen kontinuierlich überwachen und mit unseren Nachbarländern an der Ostsee austauschen wird, damit wir uns ein Gesamtbild von den Folgen machen und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen können."

Dänemark, Schweden und Deutschland haben sich trotz wiederholter Aufforderungen Russlands geweigert, Informationen über ihre Ermittlungen rund um die Nord-Stream-Sabotage herauszugeben. In der vergangenen Woche hatte Moskau die UNO ersucht, eine Untersuchung dieses internationalen Terrorakts einzuleiten.

Anfang des Monats hatte der US-amerikanische Enthüllungsjournalist Seymour Hersh einen Artikel veröffentlicht, in dem er die USA und Norwegen für die Sprengung der Pipelines verantwortlich macht. Während die US-Regierung die Vorwürfe des Journalisten als "völlig falsch" abtat, hatte sich im vergangenen Januar Präsident Joe Biden und mehrere Beamte des Außenministeriums positiv über die Zerstörung der Pipeline geäußert.

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