International

Moskau wirft dem Westen vor, Abmachungen beim "Getreideabkommen" gebrochen zu haben

Der ungehinderte Zugang russischer Agrarprodukte und Lebensmittel zum Weltmarkt sei laut dem russischen Außenminister Sergei Lawrow derzeit nicht gewährleistet. Dies war jedoch eine der Abmachungen, die im sogenannten "Getreideabkommen" ausgehandelt wurden.

Die Staaten des Westens hätten ihren Teil der Abmachung nicht erfüllt und die Sanktionen gegen russisches Getreide und Düngemittel nicht aufgehoben, um den Zugang zu den Weltmärkten zu gewährleisten. Das sagte der Außenminister Russlands, Sergei Lawrow, am Dienstag während einer Pressekonferenz.

Diese Abmachung war Teil eines Abkommens – des sogenannten Getreideabkommens –, das von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt und im Juli in Istanbul unterzeichnet wurde, um die ukrainischen Getreideexporte freizubekommen und eine drohende globale Nahrungsmittelkrise zu lindern. Lawrow betonte zudem, dass die "künstlich aufgeblasenen" westlichen Behauptungen, wonach russische Handlungen in der Ukraine die Stabilität des globalen Lebensmittelmarktes untergraben hätten, "absolut unzutreffend" seien.

Während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem thailändischen Amtskollegen Don Pramudwinai betonte Lawrow in seiner Antwort auf eine entsprechende Frage:

"Im Gegenteil, unsere westlichen Kollegen setzen nicht um, was uns der UN-Generalsekretär versprochen hatte, indem sie einfach nicht die Entscheidung treffen, die logistischen Sanktionen aufzuheben, die den freien Zugang von russischem Getreide und Düngemitteln zu den Weltmärkten verhindern." 

Und er fügte hinzu, dass Russland weiterhin mit UN-Generalsekretär António Guterres und seinem Team zusammenarbeite, um sicherzustellen, dass die Organisation ihre Verpflichtungen aus den Vereinbarungen von Istanbul erfüllt. Diese Abmachung war bisher der einzige bedeutende diplomatische Durchbruch im mittlerweile sechs Monate andauernden Ukraine-Krieg.

Die Lieferungen von Weizen aus der Ukraine – einem wichtigen Produzenten – wurden unterbrochen, nachdem Russland Ende Februar seine Militäroperation in dem Nachbarstaat lanciert hatte. Die beiden Parteien brachten in der Folge gegenseitige Anschuldigungen hervor, wer für die Unterbrechung des Frachtverkehrs aus den ukrainischen Häfen wohl verantwortlich sei. 

Seit dem 1. August, dem Tag als der Frachtverkehr aus den Häfen wieder aufgenommen wurde, sind 92 Schiffe ausgelaufen und haben mehr als zwei Millionen Tonnen Weizen und andere Agrarprodukte auf die Weltmärkte gebracht. Die Vereinigten Staaten und weitere Länder sicherten Banken, Schifffahrts- und Versicherungsunternehmen zu, dass Transaktionen im Zusammenhang mit diesen Waren erlaubt seien und dass russische Lebensmittel und Düngemittel keinen Sanktionen unterworfen seien.

Während der Pressekonferenz in Moskau gab der thailändische Außenminister Pramudwinai zudem bekannt, Thailand erwarte, dass der russische Präsident Wladimir Putin im November dieses Jahres am asiatisch-pazifischen Gipfel für Wirtschaftskooperation teilnehmen könne.

"Dieses Gipfeltreffen wird eine großartige Gelegenheit für Russland sein, seine Politik der Hinwendung zu Asien anzukündigen und über sein Engagement für die Entwicklung nach der Pandemie im asiatisch-pazifischen Raum zu sprechen", sagte Pramudwinai, der sich zu einem Arbeitsbesuch in Moskau aufhielt.

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